Auch in den modernen Körperpsychotherapien gewinnen heute die neurobiologischen Forschungen und Erkenntnisse immer größeren
Stellenwert. In der Verbindung mit dem Wissen um die prä- und perinatale
Zeit und den frühkindlichen Entwicklungsphasen zeigen sich ganz
neue Behandlungskonzepte.
Heute wissen wir, dass die Zeit im Mutterleib sich prägend auf alle
danach folgenden Entwicklungsschritte und auf die gesamte Persönlickeitsbildung auswirkt.
Frühe Entwicklungstraumatisierungen können mir diesem Verständnis leichter
erkannt und entsprechend behandelt werden.
Die wichtigsten frühen Entwicklungsphasen , die alle Menschen durchleben,
sind:
Vom dritten Schwangerschaftsmonat bis zum dritten Lebensmonat,
die
Existenz-, Kontakt - und Bindungsbereiche,
die alle prä- und perinatalen Erfahrungen einschließen.
Mit der Geburt bis etwa zum zweiten Lebensjahr beginnt die
Bedürfnisentwicklung und Bedürfnisbefriedigung,
die bis zum 2. Lebensjahr bestimmend ist.
In dieser Zeit fallen vom achten Lebensmonat auch
die
Autonomiebestrebungen an, die sich in Hin- und Wegbewegungen
von der frühen Bezugsperson, in der Regel der Mutter, ausdrücken.
Danach bildet sich im Alter von zwei bis vier Jahren
die Willenstruktur heraus und von etwa drei bis sechs Jahren schließen
sich die Umgehensweisen mit
frühkindlicher Liebe und Sexualität an.
Wie diese Phasen erlebt werden und von den Bezugspersonen unterstützt und gefördert werden, hat entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung des Kindes.
Die späteren Entwicklungsphasen sind:
Meinungsbildung vom fünften bis zehnten Lebensjahr,
Solidarität und Leistung vom siebten bis zwölften Lebensjahr
und daran anschließend die
Pubertät/Teenagerzeit.
Die Stadien überschneiden sich häufig und es ist wichtig, hier keine engen Kategorisierungen vorzunehmen.
Es ist bei der Arbeit mit frühkindlichen Prozessen wesentlich, die oft verletzten kindlichen Gefühle und Empfindungen zuzulassen, anzunehmen und wertzuschätzen. Vor allem gilt es hierbei Schuld und Scham zu überwinden.